In allen Regionen neigt sich die Olivenölsaison dem Ende zu, und es ist an der Zeit, die Schlussfolgerungen aus einem weiteren Jahr, das aus verschiedenen Blickwinkeln wieder nicht außergewöhnlich war, zu ziehen.

Klimatische Bedingungen

Wie so oft in den letzten Jahren war die Produktivität des Olivenölsektors in Italien von Gebiet zu Gebiet sehr unterschiedlich, wie auch die Olivenölqualität. Nur wenige Regionen konnten einen guten Jahrgang verzeichnen, während in vielen anderen Regionen die Probleme bereits im späten Frühjahr anfingen, als nach anhaltender Kälte plötzlich Hitze und Trockenheit eintraten. In vielen Gebieten führten diese besonderen klimatischen Bedingungen zu einer geringen Fruchtentwicklung und somit zu einer reduzierten Produktivität. Die Dürre im Sommer, vor allem im Norden, und der spät eingetretene Befall der Olivenfruchtfliege, haben zur einer minderwärtigen Qualität und geringen Mengen des erzeugten Öls beigetragen.

Insbesondere in der Toskana war die Saison, unter Berücksichtigung aller Faktoren, von einer geringen Produktivität und einer nicht gerade hervorragenden Qualität gekennzeichnet.

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Die Qualität des Olivenöls

Im Forschungslabor CDR Chemical Lab „Francesco Bonicolini“ analysierten wir mit CDR OxiTester mehrere Proben aus toskanischem Anbau, um die Qualität der in der Saison 2019 hergestellten Olivenöle zu bewerten.

In einigen Gebieten führte das Auftreten der Olivenfruchtfliege zu überdurchschnittlichen Säurekonzentrationen und relativ hohen Peroxidwerten. Wahrscheinlich hat der heiße Herbst, der in den letzten Jahren immer häufiger vorkommt, dazu geführt, dass die Oxidationsprozesse in den Oliven schneller einsetzten und sich die Peroxide der Steinfrüchte erhöhten, insbesondere dort, wo der Mahlvorgang nicht schnell genug durchgeführt wurde.

Die Polyphenole lagen wieder deutlich unter den Werten, die wir in diesen Gebieten gewohnt sind.

Insbesondere betrug der Mittelwert der Säurekonzentration 0,34 %, der an etwas mehr als 20 Proben berechnet wurde. Nur bei einer Probe lag der Wert leicht über dem für natives Olivenöl extra gesetzlich vorgeschriebenen (0,8 %). Bei sehr wenigen Proben lagen die Werte unter 0,2 %, wie es bei den meisten frischen und hochwertigen Ölen der Fall ist.

Die Polyphenole waren im Durchschnitt sogar noch niedriger als im Vorjahr, das bereits schlechte Ergebnisse erzielte, wie auch aus den Durchschnittswerten der letzten Jahre hervorgeht, die in der folgenden Tabelle aufgeführt sind:

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Die Ergebnisse der im CDR-Labor durchgeführten Ölanalysen

Nachfolgend die nach Herstellungsdatum geordnete Analysentabelle, wie man an den Färbungen erkennen kann, zeichnet sich nur eine Probe durch eine sehr hohe Qualität aus (Probe 12):

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